top of page
Augen

Das Auge

Wir sehen, weil unser Auge – welches von der Funktion her gesehen - gleichzeitig "Kamera" und "Entwicklungslabor" ist, die Lichtimpulse über den Sehnerv an das Gehirn (Hinterhaupt) weiterleitet und so diese als Sinneseindrücke bewusst werden lässt. Das Auge ist kein (Aug-) "Apfel", sondern ein kugelförmiges Gebilde von etwa 24 mm Durchmesser und kann nur durch das Zusammenspiel der folgenden optischen Teile funktionieren. Klicken Sie bitte nun auf eine der Menüpunkte links, oder scrollen Sie nach unten.

Glaskörper
auge_de_edited_edited.png
Iris
Hornhaut
Pupille
Kammerwasser
Linse
Netzhaut
Sehnerv
Bildschirmfoto 2024-07-14 um 22.21_edited.png

Glaskörper

Der Augapfel wird hinter der Augenlinse vom Glaskörper ausgefüllt. Im jugendlichen Alter ist dieser Glaskörper mit einer klaren Gelatine vergleichbar. Seine Aufgabe ist es, das Auge gegenüber Erschütterungen formkonstant und elastisch zu erhalten. Er wirkt als Puffer gegen jeden plötzlichen Druck oder Stoß und schützt damit die hochempfindliche Netzhaut. Im Laufe des Lebens aber verändert sich seine Konsistenz vom Gel-Zustand in den Sol-Zustand, der Glaskörper wird also verflüssigt und verliert seine schützenden Pufferfunktionen. Im Zuge dieser Umgestaltung der Substanz entstehen die sogenannten Glaskörpertrübungen oder fliegenden Mücken. Diese können harmlose Erscheinungen sein, die man beim Blick auf eine gleichmäßig helle Fläche, wie etwa den Himmel oder die weiße Zimmerdecke als Mücken, Spinnweben oder ähnliches wahrnehmen kann. Treten aber auch Lichtblitze auf, sollte auf jeden Fall ein Augenarzt aufgesucht werden. Die Lichtblitze geben einen Hinweis auf einen Glaskörperzug an der Netzhaut. Wird ein Loch in die Netzhaut gerissen, muss eine Argon-Laser-Behandlung durchgeführt werden. Erfolgt dies nicht, kann es zur Netzhautabhebung kommen.

Bildschirmfoto 2024-07-14 um 22.21_edited.png

Iris

Regenbogenhaut - Je nach Pigmentgehalt handelt es sich um ein blaues (pigmentarm) oder braunes (pigmentreich) Auge.

Bildschirmfoto 2024-07-14 um 22.21_edited.png

Hornhaut

Die Durchsichtigkeit der plexiglasähnlichen Hornhaut die wichtigste Vorbedingung für ihre Brauchbarkeit als optisches Medium. Sie bleibt nur klar, weil sie ständig feucht gehalten wird, indem die Tränenflüssigkeit durch den Lidschlag alle paar Sekunden das Auge benetzt. Die Tränendrüsen selbst befinden sich in den äußeren oberen Ecken der beiden Augenhöhlen, wo unter dem Oberlid ihre Ausführungsgänge zum Bindehautsack hin enden. Von dort aus wird die Tränenflüssigkeit durch den Lidschlag ständig über das Auge verteilt, dessen Oberfläche befeuchtet, von eventuellen Fremdkörpern gereinigt und desinfiziert.

Bildschirmfoto 2024-07-14 um 22.21_edited.png

Pupille

Wenn man das Auge von vorne betrachtet, sieht man in der Mitte des Auges die schwarze Pupille. Die Pupille ist daher die Öffnung in der Iris. Verglichen mit der Fotografie, gibt es beim Auge eine "vollautomatische Blendensteuerung", die die Pupillengröße je nach Lichteinfall regelt. So öffnet sich die Pupille des Auges bei abnehmender Helligkeit automatisch. Bei Tageslicht dagegen und insbesondere bei Sonnenschein wird sie sehr eng und reduziert dadurch die einfallende Lichtmenge, so daß eine Blendung vermieden wird. Der automatisch gesteuerte ringförmige Schließmuskel der Iris ist dreimal so stark wie der für die Öffnung der Pupille zur Verfügung stehende erweiternde Muskel. Dies hat seinen Sinn darin, daß zum Schutz des Auges und der Netzhaut die Pupillenverengung blitzschnell einsetzen kann. Die Weite der Pupille ist aber auch altersabhängig. Beim Jugendlichen erreicht sie eine maximale Größe von 8 mm, während die Maximalgröße im Alter nur noch 2,5 mm beträgt. Der Augenarzt erweitert die Pupille mit atropin-ähnlichen Augentropfen, um die Netzhaut bis in die Peripherie gut untersuchen zu können. Auch vor der Grauen Star-Operation wird die Pupille medikamentös erweitert.

Bildschirmfoto 2024-07-14 um 22.21_edited.png

Kammerwasser

Hinter der Hornhaut befindet sich die sogenannte vordere Augenkammer, in der eine glasklare Flüssigkeit enthalten ist.

Bildschirmfoto 2024-07-14 um 22.21_edited.png

Linse

Sie befindet sich in der Mitte direkt hinter der Pupille und liegt der Iris von hinten an. Für unsere fotografischen Begriffe stellt die Linse das Instrument dar, mit welchem wir die Entfernung einstellen. Dank einer raffinierten Aufhängung an den Sehnenfasern des ringförmig angeordneten Ziliarmuskels kann die Linse sich sowohl wölben als auch abflachen. Eine Vermehrung der Wölbung entspricht dabei einer Einstellung auf die Nähe, was man "Akkomodation" nennt. Die Linse nähert sich dann der Kugelform. Diese Fähigkeit zur Scharfeinstellung des Auges auf die Nähe wird durch einen kleinen Muskel bewerkstelligt und lässt im Alter zunehmend nach. Die Trübung der Augenlinse nennt man Katarakt (Grauer Star).

Bildschirmfoto 2024-07-14 um 22.21_edited.png

Netzhaut

Um die Netzhaut gut untersuchen zu können, wird der Augenarzt in vielen Fällen die Pupille medikamentös erweitern. Netzhautuntersuchungen sind wichtig bei Patienten mit Diabetes mellitus, erhöhten Blutdruck, Stoffwechsel- und Nierenerkrankungen, etc. Die Netzhautmitte wird als Makula lutea bezeichnet (gelber Fleck). Bei älteren Menschen kann es zu krankhaften Veränderungen des gelben Fleckes kommen, dies wird als altersbedingte Makulopathie (AMD) bezeichnet. Man unterscheidet zwischen einer feuchten und einer trockenen Form der AMD: Die feuchte Form wird mit Injektionen in den Glaskörperraum behandelt. In einigen Fällen kann mit Laser oder Photodynamischer Therapie behandelt werden. Die trockene Form kann durch entsprechende perorale Medikamente am Fortschreiten gehindert werden.

Bildschirmfoto 2024-07-14 um 22.21_edited.png

Sehnerv

Es gibt Erkrankungen des Sehnervs (Entzündungen), die zu einer deutlichen Sehverschlechterung führen können. Patienten mit Entzündung des Sehnervs sollen auf das Vorliegen einer multiplen Sklerose untersucht werden. Tumore an der Schädelbasis können auf den Sehnerv drücken und zu Gesichtsfeldausfällen führen. Erhöhter Augeninnendruck birgt eine hohe Gefahr für progressiven Sehnervenschaden. Ab einem Lebensalter von 40 Jahren sind regelmäßige Druckkontrollen dringend anzuraten. Mit dem OCT kann die Nervenfaserschicht bei grünem Star gemessen werden und je nachdem die Therapie (medikamentös oder operativ) angepasst werden.

Fragen & Antworten

01

Ich habe seit einem halben Jahr Schwierigkeiten beim Zeitunglesen. Nun hat der Augenarzt einen grauen Star festgestellt und eine Operation vorgeschlagen. Ich möchte mich aber erst in einem halben Jahr operieren lassen. Kann man da etwas versäumen?
​

Niemand muß sich heute vor der Operation des Grauen Stars fürchten. Die Kataraktoperation wird unter dem Operationsmikroskop in lokaler Betäubung durchgeführt. Die lokale Betäubung erfolgt mit Augentropfen. Eine Spritze ist nicht notwendig. Auf Wunsch kann auch unter Nakose operiert werden. Bei der modernsten Methode ist ein Schnitt von nun mehr 2,5 Millimetern Länge erforderlich, durch den eine faltbare Linse in den Kapselsack implantiert wird. Man kann diesen Schnitt auch seitlich legen, damit beim Lidschlag keine Irritation auftritt. In den meisten Fällen muß auch gar keine Naht mehr gelegt werden. Wenn sie sich aus privaten Gründen erst in einem halben Jahr operieren lassen wollen, spricht medizinisch nichts dagegen.

02

Ich tropfe seit zehn Jahren wegen Grünem Star täglich beide Augen ein, und nun habe ich auch einen Grauen Star bekommen. Kann man das operieren?
 

Man kann heute den Grauen Star kombiniert mit dem Grünen Star sehr gut operieren. Dabei bedient man sich wie bei der Operation des Grauen Stars allein der "Schlüssellochchirurgie". Es wird dann einerseits eine Kunststofflinse durch diese kleine Öffnung implantiert, wodurch der Patient wieder volle Sehschärfe erlangt. Andererseits wird ein Abfluß für das Kammerwasser geschaffen, damit der beim Grünen Star erhöhte Augendruck auf normale Werte sinkt. Die Ergebnisse der kombinierten Grauen- und Grünen-Star-Operation sind heutzutage ausgezeichnet und mit den Ergebnissen der alleinigen Grauen-Star-Operation vergleichbar

03

Ich sehe seit eineinhalb Jahren immer schlechter, Zeitung lesen kann ich nicht mehr. Mein Augenarzt hat Netzhautverkalkung und Grauen Star festgestellt. Kann man das operieren?
​

Den Grauen Star kann man auf jeden Fall operieren, falls er die Sehleistung herabsetzt. Der Erfolg der Operation hängt davon ab, wie weit die Netzhautverkalkung fortgeschritten ist. Ist diese sehr weit fortgeschritten, erlangt der Patient zwar eine Sehverbesserung, aber nicht immer das Lesevermögen. Man kann heute manche Formen der Netzhautverkalkung (Makulopathie) sehr gut mit modernsten Methoden (Injektionen in den Glaskörperraum) behandeln, vorher ist eine genaue Untersuchung der Augen (OCT) notwendig.

 

04

Wie lange dauert eine Laser-Operation der Fehlsichtigkeit und wie groß ist der Eingriff an sich ?
​

Es ist ein kleiner Eingriff, die Operation selbst dauert etwa 20-60 Sekunden. Vorher werden Untersuchungen durchgeführt, die natürlich länger dauern, z.B. Messung der Hornhautdicke.

​

​

​

​

05

Ich bin 60 Jahre alt und sieben Dioptrien kurzsichtig. Bei der letzten Augenuntersuchung wurde ein beginnender Grauer Star festgestellt. Kann man bei mir eine Laseroperation der Kurzsichtigkeit durchführen?
 

In Ihrem Fall könnte man den Grauen Star operieren und die zu implantierende Linse in der Stärke geben, daß nach der Operation die Kurzsichtigkeit beseitigt ist.

​

​

 

06

Ich habe einen zwölfjährigen Sohn, der seit seiner Geburt stark kurzsichtig ist. Er hat auf einem Auge 7 und auf dem anderen 8 Dioptrien. Kann mach ihn in diesem Alter schon operieren lassen oder sollte man damit noch warten?
 

Ich würde Ihnen auf jeden Fall raten, noch zu warten. Die Augen werden sich sicher noch verändern, und wenn man jetzt schon den Eingriff macht, dann muß später wieder operiert werden. Ich würde unbedingt damit warten, bis Ihr Sohn 20 Jahre alt ist.

​​

​​

​

07

Meine Augen sind sehr schlecht und ich bin sehr stark kurzsichtig. Jetzt überlege ich, eine Laser-Operation machen zu lassen. Wie groß ist der Langzeiterfolg?
 

 

Es kommt darauf an, wie stark kurzsichtig Sie sind. Man kann die Brechkraft der Augen durch die Operation verändern. Vorausgesetzt Ihre Netzhaut ist gesund, bringt die Operation sicher eine Verbesserung. Die Frage kann endgültig nur nach einer Augenuntersuchung in meiner Ordination beantwortet werden.

​

 

08

Ich bin sehr stark kurzsichtig und vertrage keine Kontaktlinsen. Daher fühle ich mich
besonders beim Sport sehr beeinträchtigt. Zahlt die Krankenkasse so eine Operation und wieviel würde mich der Eingriff kosten?
 

 

In der Regel zahlen die Krankenkassen die refraktiven Eingriffe nicht. In besonderen medizinischen Fällen wird ein Teil des Honorars zurückerstattet.

​

​

​

​

Bildschirmfoto 2024-07-14 um 22.21_edited.png
bottom of page